22.11.23 Entsorgung, Technologie, 2 Liter Weichpackungen

Von | 25. November 2023

Heute schaue ich bei der Herstellung der 2 Liter Combibloc Weichpackungen vorbei. Die vorgefertigten Kartons werden aufgestellt, der Boden gesiegelt, danach mit H2O2 sterilisiert, befüllt und versiegelet. Danach wird noch der Deckel angeleimt und in Kartons verpackt. Sie füllen heute 70’000 2 Literpackungen Ice Tea Peach ab.

In zwei Reihen werden die vorgeklebten Kartons aufgegeben. Sie sind nur noch oben und unten verschlossen. Mittels Saugnapf werden sie geöffnet und eingesteckt. Dann wird der Boden mit Hilfe von Hitze versiegelt.
Beim nächsten Schritt werden die Kartons oben vorgefaltet für das verschliessen nach der Befüllung.
Vor dem Füllen werden die Kartons mit H2O2 Dampf sterilisiert. Das Füllen geschieht in 2 Schritten. Da die Getränke beim Befüllen etwas Schaum ergeben wird der Schaum noch abgesaugt. Der anschliessenen Ultraschallsiegelung würde das nichts ausmachen und die Packung wäre auch dicht. Wenn jedoch Schaum austritt ist die Oberseite der Packung unschön klebrig. Danach folgt noch das Einfalten der Ohren. Die Stellen wo es kleben soll werden warm gemacht, so dass sich die PE Schicht soweit erwärmt, dass sie beim Anpressen aneinander haften.
Der Deckel wird über eine Rolle mit dem Heissleim versehen und auf die Packung angepresst. Dies zeigt das Video in Slow-Motion.
Die 2 Literpackungen werden in 2 Reihen eingeschoben und in einem Karton verpackt, welcher dann automatisch palettiert wird. Der Karton wird noch aussen bedruckt, mit Artikelnummer, Artikel und Lotnummer.

Kontrollen
Auch hier gibt es Startkontrollen, stündliche und 2 stündliche Kotrollen. Brixgehalt, sensorischer Vergleich mit Standard, Füllmenge, Leimmenge auf 20 Deckel (mit 1/1000 g Waage), Siegelung Boden, Siegelung oben.

Entsorgung
Bruno, der Chef der Entsorgung nimmt mich mit in sein Reich. Viele Abfälle aus den verschiedenen Abteilungen werden mit Hilfe von Wasser zu ihm gebracht. Teeblätter, Kartoffelschalen, usw. Sie haben eine maximale Kapazität von 120 Stunden um diese Abfälle zu verarbeiten. Danach muss die Produktion eingestellt werden, da sonst die Ara in Bischofszell die Menge an ungereinigtem Abwasser nicht stemmen kann. Sie vefügt über zwei Verfahren die gelösten organischen Stoffe abzubauen. Einerseits das bekannte Belebungsbecken und über ein Tropfkörperverfahren. Hier ein Video, welches das Tropfkörperverfahren erklärt. https://www.youtube.com/watch?v=gMCZMHFBlkc&t=7s
Der CSB (chemischer Sauerstoffbedarf) liegt beim der Ara zugeführten Abwasser bei 1500mg/l, das heisst der Wert ist rund 5 mal höher als von einem normalen Haushalt eingespiesen wird. Daher ist eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Ara Bischofszell unerlässlich. Ein grössererTeil der Betriebskosten der Ara werden durch die FFB-Bischofszell übernommen, so sind alle Parteien natürlich an einer reibungslosen Funktionsweise interessiert.

Durch verschieden grosse Siebe werden immer kleinere Feststoffe abgetrennt. Fremdkörper werden aussortiert, wie auch ganz Kartoffeln (welche als Futter für Kühe dienen können) Ein Teil geht in den Kompost. Mit dem anderen Teil und den abgeschöpften Feststoffen, welche durch Zugabe eines Flockungsmittels gebunden werden wird eine Futtersuppe hregestellt. Diese wird in einem Röhrenpasteur während fast 4 Miuten bei knapp 90 °C pasteurisiert und dann duch ein Unternehmen in Tanklastwagen abgeholt, welches Schweinezüchtern als Futter dient. Wir reden da von 80 bis 110 Tonnen täglich. Natürlich wird auch hier kontrolliert. pH-Wert, Rückstellproben fürs Labor und zur eigenen Sicherheit

Technologie
Nach dem Exkurs über Wasser gehen wir heute mal den unterschiedlichen Sterilbereichen nach bei der Abfüllung. Einige Linien verfügen über Steriltanks, wo die Verweildauer intern auf max. 120 Std. festgelegt wurde. Das heisst, man könnte das gleiche Produkt ohne Zwischnreinigung fährend 5 x 24 Std. abfüllen. Theoretisch ist aber einiges mehr möglich. Bei der Abfüllung bit es zwei Verfahren. Mit H2O2 welches erhitzt wird, oder Peressigsäure. Die Luft im Füllbereich ist natürlich auch steril filtriert und die Linien sthen in einem Überdruck, so dass an einigen Linien ein Öffnen ohne nachfolgende Reinigung oder gar Sterilisation notwendig wird. Sogar der Stickstoff, welcher vor dem Verschliessen zum Teil zugegeben wird um den Sauerstoff und somit Qxidationen zu verhindern und einkleiner Überdruck (zwischen 0.2 und 0.6 bar) in der Flasche entsteht wird steril filtriert. Zum Filtrieren des Stickstoffs macht man ihn gasförmig um ihn nachher wieder flüssig zu machen. Ein grosser Aufwand, aber nur so übernimmt auch der Maschinenhersteller die Garantie, dass vollaseptisch abgefüllt werden kann.
Dann fiel die Themenwahl auf die verschiedenen Arten der vorhandenen Pasteuren. Es gibt Röhrenpasteure oder Plattenpateure.

Röhrenpasteure sind einiges teurer, brauchen mehr Platz als der Plattenpasteur. Mit dem Plattenpasteur kann man aber keine pulpenhaltigen oder höher viskose Säfte pasteurisieren. Mehr Infos dazu hier: https://obstwein-technik.eu/Core?aktiveNavigationsID=879&fachbetraegeID=120
Zum Teil ist nach dem Pasteur noch ein Entgaster angehängt, welcher der Sauerstoff aus dem Produkt möglichst entfernen soll. Dies um die Qualität der Produkte zu verbessern und z.B. das Aufschwimmen von Pulpe zu verhindern. Dies geschieht bei ca. 60 °C im Vakuum, also noch vor dem Verdampfen des Wassers. Dazu untenstehend noch ein kleiner Fachbeitrag.

Erkenntnisse
– Es gibt sehr viele Kontrollen bei nach dem Füll- und Verpackungsprozess
– Ich habe glaub nur ein wenig an der Technologie gekratzt und schon wieder ganz viel Neues gelernt. Das wird mir sicher auch im Unterricht helfen, da ich nun ein wenig mehr weiss, wie die Zusammenhänge sind
– Die ganze Entsorgung, vor allem vom Abwasser ist ein wichtiges Thema. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das ja nicht so komplext ist. Jedoch wenn viel Lebensmittelreste mit im Abfluss verschwinden bedingt das einer guten Nachbearbeitung

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