Heute mache ich mit Tobias Laborkontrollen. Von jeder Abfüllung werden neben Rückstellmuster für die QS, das externe Labor jeweils 3 Flaschen, eine vom Anfang, eine in der Mitte und eine gegen Ende für die interne Kontrolle weggenommen. Von jeder Sorte wird die Flasche in der Mitte am nächsten Tag oder gegen Ende der Woche kontrolliert. Die anderen kommen ins Flaschengestell. Nach einem Monat erfolgt eine optische Kontrolle, ob es zu Trübungen, Bodensatz oder sonstigen Unreinheiten gekommen ist. Ist alles i.O. wird das so eingetragen.
Von den in dieser Woche abgefüllten Flaschen wird in der Laborkontrolle folgendes gemacht: CO2-Gehalt mit einem speziellen Gerät. Dann wird die Flasche geöffnet und in eine Flasche mit Deckel umgeschüttet. Dann wird das CO2 rausgeschüttelt und über einen Filter ca. 60 ml filtriert. Bei trübem Bier gibt man noch einen halben Kaffelöffel Kieselgur dazu. Dann wird das Glas mit dem filtrierten Bier beim Messgerät von Anton Paar eingegeben. Name eingeben und starten. Daraus kann dann abgelesen werden: Alkoholgehalt, Dichte, Extraktgehalt, Stammwürze und Kalorien. In einem Trübungsmesser wird noch die Trübung gemessen in ein kleines Schauglas welches nur auf einer Seite angefasst werden kann, kann man die Trübung in EBC gemessen, gleich wie bei der Filtration. Danach wird mit dem Rest aus dem Glas noch der pH-Wert gemessen und eingetragen. Somit sind die Laborkontrollen fertig.
Da der Durchfluss bei der Osmoseanlage stark zurückging, ist heute noch eine Reinigung derselben angesagt. Zuerst wird Lauge dem Tank zugegeben und rund 60 Minuten im Kreislauf gespült. Einerseits soll das die verstopften Membranen wieder frei machen und sie entweder so weit aufzulösen dass sie durch die Membran durchgehen oder sich davon lösen und abtransportiert werden können. Nach dem Spülen wird noch 2 x mit Citronensäure mit zwischendurch spülen auch im Kreislauf während je 30 Minuten gespült. Danach werden die 2 Wasserfilter grob und fein, welche das Leitungswasser für die Osmoseanlage vorfiltrieren gewechselt.
Dazwischen bin ich noch dabei als das entalkoholisierte Bier nach der 2. Reduktion wieder aufgefüllt und gemessen wird. Der gemessene Alkoholgehalt von 1.6 vol % macht eine 3. Reduktion notwendig. Dann sollte eigentlich der Wert unter 0.5 vol % erreicht werden.
Ich kann auch bei allen belegten Tanks im Lager, Gär und Reifekeller den CO2 Gehalt alleine messen. Mittlerweile bin ich schon schneller geworden und schaffe die 16 Tanks locker in 30 Minuten, inklusive spülen des Gerätes und zurückstellen. Natürlich gehts noch nicht ohne Fehler, doch ich habe selber die Lösung gefunden (Hebel beim Durchfluss nicht ganz unten, Temperatur anstelle von CO2 abgelesen usw.)
Erkenntnisse
– Es gibt viele Kontrollen, welche durch die Produktion in Eigenregie gemacht werden können. Dabei ist eine korrekte Handhabung zur Erzielung reproduzierender Werte von Entscheidung.
– Der Reinigungsvorgang der Osmoseanlage ist recht aufwendig. Zum Glück in einer Arbeitsanweisung gut beschrieben, und ich kann sie so gut nachvollziehen.
– Von Helge habe ich den Brauerknoten gelernt, damit kann ein laufender Wasserschlauch abgelegt werden, ohne das Wasser austritt. Mal schauen, ob ich den am Montag noch kann.
– Helge hat für mich Bierhefe zur Seite gelegt (vakuumiert im Kühlraum). Ich versuche am Wochende damit Brot zu backen und am Montag mitzubringen. Mal schauen ob das was gibt. Grundsätzlich sollte das ja schon gehen. Die Hefe riecht etwas säuerlich im Vergleich zur normalen Presshefe. Ich bin gespannt.