Um 8 Uhr wurde ich von Thomas Lüscher herzlich empfangen. Nach dem Umziehen gab es eine kleine Führung durch den Betrieb und eine Einweisung in die Sicherheit durch Andreas Caspar. Sammelplatz, Türüberwachungen / Einbruchschutz, Brandmeldeanlage, Laiendefi, Sanitätskoffer, Sprinkleranlage, Liftsicherheit, Notfallnummern, wurden mir erklärt und gezeigt. Mit der Unterschrift wird bestätigt, dass ich alles verstanden habe. Anschliessend führt mich Andreas zu Fabio Arnold, dem Lernenden LMT des 2. Lehrjahres in der Brennerei. Fabio nahm mich mit auf seinen täglichen Rundgang. Die Steine der Steinfrüchte werden nach dem Brennen gesammelt, getrocknet und zum Feuern benutzt für die Herstellung von dem benötigten Dampf in der Brennerei. Dies neben einem normalen Öl-Brenner.
Der Rundgang erstreckte sich über den Maischenkeller mit den vielen bereits vergorernen Tanks bis hin zur eigenen Ara. Um 11 Uhr war schon Zeit für die persönliche Instruktion durch Pius Keiser, dem Leiter Supply Chain Management. Er schult alle neuen Mitarbeitenden persönlich in seinem Büro in den Bereichen: Hygienekonzept, Food Defense, und dem DIVISA Management System. Bis vor kurzem war der Betrieb auch noch ISO 9001 zertifiziert, im Moment einfach mit FSSC 22’000 der Food-Safty. Angedacht ist auch ein Nachhaltigkeitszertifikat. Da der Betrieb einerseits aus ökoglogischen und ökonomischen Gründen schon ganz viel macht, wird es sicher nicht einfach noch grössere Sprünge in die Richtung zu machen. WRG, Heizen mit Fruchtsteinen, Solarpanels usw. sind schon lange Standard bei DIVISA. Cool, dass das KVP gelebt wird, und alle Mitarbeitenden Ideen einbringen können, welche dann gut angeschaut werden. Imponiert hat mir auch, dass die Mitarbeitenden eine eigene Plattform haben, wo sie sich den anderen etwas vorstellen können. Alle haben auch eine Mailadresse. Dies erspart zahlreiche Aushänge, welche bewirtschaftet werden müssen. Es gibt auch ein Tool, andere Mitarbeitende, welche was Tolles erreicht haben, zu nominieren. Das fördert auf jeden Fall die Zusammengehörigkeit und Loyalität zum Betrieb. mehr Füreinander und Miteinander als jeder für sich.
Auch wurde ich über die Unterschiede zwischen Suisse-Garantie, Swissness und Bio-Suisse usw. informiert. Ein einziger Labeldschungel mit jeweils anderen Vorschriften. Die Alkoholsteuer ist mit 29 CHF. pro Liter 100% igem Alkohol in der Schweiz ausserordentlich hoch. 90% von dieser Steuer gehen in die AHV/ IV, die restlichen 10% gehen an die Kantone, welche für Präventionsmassnahmen verwendet werden müssen. Ich wurde auch geschult, dass wenn ich mehr als 3 Liter 100% igen Alkohol verschütte, das melden muss. Das wäre bei knapp 9 Flaschen Jägermeister mit 35 Volumenprozent Alkohol schon erreicht. Ich musste auch hier unterschreiben, dass ich diese Schulung erhalten habe.
Nach dem Mittagessen wieder bei Fabio und Sandro Schärli in der Brennerei. Es wird in den grossen zwei Brennern Aprikosen destilliert. Aus dem Maischetank über der Strasse wird die Maische in einem Zwischentank vorgewärmt und dann den Brennern zugeführt. Da der eine Tank leer wird, müssen die grossen Schläuche umgehängt werden. die Brennerei läuft in der Hochsaison dreischichtig, im Moment jedoch nur in zwei Schichten 05.0-13.00 und 13.00-21.00. Die automatischen grossen Brenner erlauben aber auch einen Betrieb ausserhalb der Schicht. Da die Visualisierung und Steuerung webbasiert ist, lässt sich auch der Betrieb der Brenner von zu Hause aus verfolgen und nötigenfalls steuern.
Ich durfte auch dabei sein, beim Brennen des Lehrlingsbrandes mit eigenen Früchten. Da gibt es eine gute Arbeitsteilung. Die Lernende des 1. Lehrjahres liest die Früchte auf, der Lernende des 2. Lehrjahres brennt die Maische und der Lernende des 3. Lehjahres regelt danach die Fertigstellung und Abfüllung des Lernenden-Produkts.
Um all die Begriffe zu verstehen, habe ich ein gutes Glossar gefunden.
https://www.schnaps.at/hochstrasser/shop/content/destillation/glossar: 06.11.23 1. Tag bei DIWISAErkenntnisse
– Es herrscht ein herzliches, kollegiales Verhältnis unter den Mitarbeitenden. Man trifft sich in der Kantine in der Morgen- und Mittagspause und tauscht berufliches und privates aus.
– Der Prozess der 10 kleineren Brennhäfen muss laufend überwacht werden, die Dampfeinstellung wird immer wieder korrigiert, dass es nicht zu schnell oder zu langsam geht, um die optimale Ausbeute des Herzstücks zu erhalten.
– nur die grossen 2 Brennhäfen mit 2800 Liter Maischeninhalt sind automatisiert gesteuert. Die Steuerung geschieht über die Temperatur im Geistrohr.
– der Mitarbeiter der Brennerei hat sehr vielfältige Aufgaben.
– wenn der Brennprozess mal läuft, muss er nur noch überwacht werden. Dann hat man Zeit für den täglichen Rundgang und um die Maische in den Wärmetank zu pumpen.