01.11.23 Abfüllanlagen ACF, UCF, Tetra-Weichpackungen

Von | 2. November 2023

ACF Linie

Heute zuerst an der ACF, einem Reihenfüller welcher 9 verschiedene Formate von 0.5 über 0.75, 1.0 bis 1.5 Liter in Weithals- Petflaschen abfüllt. Damit können nur CO2 freie Getränke wie Tee, Apfelsaftsaft oder andere Fruchtsäfte mit einer Maximalleistung von 12’000 Flaschen/h abgefüllt werden.

Bevor es zur Abfüllung kommt, wird in diesem Fall der Bio Minze-Tee 1. Literpackung vom Keller in den Vorbehälter gepumpt, dann wird der Tee pasteurisiert und gelangt in den Steriltank. Von da wird er dann in 2 Schritten in die aufgeblasenen, kontrollierten Petflaschen welche vorher im sterilen Bereich mit H2O2-Dampf gespült werden abgefüllt. Dieses Füllen in 2 Schritten ist vor allem bei Fruchtsäften wichtig, damit es nicht zu einer grossen Schaumbildung kommt, was zum Überlaufen der Flasche führen kann. Auch im sterilen Bereich ist das Verschliessen der Flaschen mit den entsprechenden Deckeln. Wird die Aseptikzone geföffnet muss eine CIP-Reinigung erfolgen.

Anschliessend werden die Flaschen mit einem Laser mit dem Chargennummer, Füllzeit und Reihenummer beim Füllen) und der Flaschenkontrolle: Der Verschluss wird kontrolliert ob er richtig sitzt oder schräg ist, eine Über- oder Unterfüllung aufgetreten ist. Stündliche Kontrollen werden druchgeführt. Brix, Trübung, Druck in der Flasche (durch den eingeleiteten Stickstoff), Drehwinkel (wie fest die Flasche zugedreht wurde).

Dann werden die Flaschen mit Etiketten versehen, welche auch mit dem MHD bedruckt werden und in diesem Fall zu 6 er Pack mit Folie und Halteband zusammengestellt werden. Das 6 er Pack wird nochmals mit dem MHD versehen. Anschliessend gelangen die 6 er Pack zur die automatischen Palettierung inkl. Zwischenlagen, Stretchen und Palettenetiketten (2 Stück je eine auf der Stirn- und Längsseite).

Dies ist die Staustrecke, welche genutzt wird, wenn beim Packer eine Störung auftritt, dass nicht gleich die ganze Anlage abgestellt werden muss.
Hier wird die 6 er Packfolie zugeschnitten und rund um die Flaschen gelegt. Im anschliessenden Wärmetunnel schrumpft die Folie auf ihre ursprüngliche Grösse zurück und hält so das Pack zusammen.

Beim Ausfahren werden die Anzahl benötiger Materialien (Rohlinge und Deckel) und effektiv verwendeten erfasst, damit der Ausschuss transparent wird. Die effektiv verpackten Mengen zeigen dann den weiteren Verlust auf der Linie an.

UCF -Linie

Hier werden Petflaschen in allen Grössen mit enger Öffnung hergestellt. Im Gegensatz zur ACF ist dies ein Rundfüller mit einer Maximalleistung von 22’000 Flaschen/h. Er kann Flüssigkeiten mit und ohne CO2 Abfüllen. Heute ist gerade Eistee 1.5 Liter für Denner auf dem Programm (ohne CO2). Bei diesen Flaschen werden als zusätzliche Test noch die Verteilung des Gewichts der Petflasche Boden, Rumpf, Hals sowie ein Bersttest stündlich überprüft.

Tetrapack / Weichpackungen

Spannend war zu sehen, wie ein alltäglich verwendetes Produkt genau hergestellt wird. Dass der Verschluss direkt an der Linie mittels Spritzguss aus PE-Granulat hergestellt wird habe ich nicht gewusst. Auch dass der Schraubverschluss erst nach dem Fertigstellen der Packung mittels Ultraschall auf den eigeschweissten Verschluss angebracht wurde war mir neu. Um die Längsnaht innen wirklich einwandfrei zu versiegeln wird ein dünnes Siegelband angebracht. Erst nach mehrmaligem Hinschauen ist es wirklich zu erkennen. Es wird gerade Multivitaminsaft abgefüllt. Die Papierrollen von ca. 350kg reichen für etwa 7000 Packungen. Die Leistung liegt bei ca. 8000 Literpackungen pro Stunde.

Hier wird der Siegelfaden an der Seite des Kartonverbundes angebracht.
Dann wir der Verschluss frisch mit dem verlüssigten PE Granulat in Spritzformen gegossen. Anschliessend geht die ganze Folie durch das H2O2 Bad in den sterilen Bereich wo sie über der Formschulter zu einem Schlauch verschlossen wird.
Hier werden die Tetrapack mit Hilfe von Wärme versiegelt und abgetrennt. Das Einfalten und Ankleben der Ecken geschieht auch mit Wärme (ca. 500 °C aber nur sehr kurze Zeit. Somit kann auf zusätzlichen Leim usw. verzichtet werden.
Hier wird das Datum aufgebracht. Dabei ist es wichtig, dass die Oberfläche sauber und trocken ist, damit die Lesbarkeit gewährleistet ist. Anschliessend wird wie oben erwähnt der Deckel aufgedreht und mit Ultraschall angesiegelt. Dann zu 4 er Gruppen gruppiert und je nachdem so geschrumpft oder mit Kartonunterlage versehen bis es zur Palettierung geht,

Erkenntnisse
– Es werden viele verschiedene Kontrollen gemacht, um die Qualität hoch zu halten und Fehler zu vermeiden.
– Bei allen drei Linien gibt es unterschiedliche automatische Kontrollen. Mal wird das MHD und der Strichcode automatisch überprüft, mal von Hand. Obwohl der Oechslegehalt auf dem Display überprüft werden kann, beim Eingang in den Speichertank wird er nochmals in der Flasche überprüft.
– Wenn die Linie läuft, wird mit einer hohen Leistung gefahren. Dementsprechend geht bei Stillständen infolge Störungen usw. viel Zeit verloren.
– Für eine solch hohe Leistung, hat es ausgesprochen wenig Personal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert